Anschluss des Testgerätes an Motorrädern
Der Anschluss kann ausgebildet sein als
Schlauchtülle
in diesem Fall benötigen Sie keine Adapter zum Anschluss unseres Synchrontestgerätes. Alle Kawasaki 4-Zylinder,
BMW R 45-100, BMW K-Modelle, Yamaha XS 250-360-400-750-850-1100-1200, Laverda 500-750, Honda CBR 1000 ab Baujahr 89
Gewindebohrung;
in diesem Fall benötigen Sie die entsprechenden Adapter, die in die Bohrung hineingedreht werden. Alle Honda-Modelle,
Benelli, Ducati, Laverda 1000, Morini, Moto-Guzzi, MV, Suzuki 4-Takt-Modelle, Yamaha 2-Zylinder XS 500-650.
Der Anschluss befindet sich am Vergaser oder am Anfang bzw. Ende des Saugrohres.
|
|
|
Anschluss des Testgerätes an PKW-Vergasern und PKW-Einspritzanlagen
WEBER-Doppelvergaser und Dell`Orto-Vergaser sind häufig mit Gewindebohrungen ausgerüstet, die sich hinter (in Saugrichtung gesehen) den
Drosselklappen befinden. Bei SOLEX-Vergasern wird der Schlauch auf die Schlauchtülle am Vergaser aufgeschoben. Oft findet sich auch eine Anschlussmöglichkeit an der Verbindung zu der
Unterdruckdose der Zündverstellung. Bitte darauf achten, dass während der Messung mit dem beiliegendem Y-Stück aus Kunststoff die Verbindung zur Unterdruckdose hergestellt ist.
|
|
Fahrzeuge der BMW MOTORSPORT GMBH (M1, M3, M5) verfügen über eine Schlauchtülle pro Drosselklappe. Bitte entfernen Sie die Gummimuffen und schieben Sie
die Schläuche über die Tüllen.
|
|
Sehr einfach erweist sich die Synchronisation bei Vergaseranlagen, deren Drosselklappen bzw. Gasschieber über ein Gestänge betätigt werden,
denn sie werden immer gleichzeitig betätigt. Die Gasschieber sind fest auf der Welle spielfrei fixiert, ihre Positionen zueinander lassen sich jedoch durch die Synchronisierschrauben einstellen. Eine Drosselklappe ist ohne Justierschraube, das heißt die verbleibenden Drosselklappen werden zu dieser synchronisiert. Durch Drehen der Synchronisierschrauben (Drosselklappen-Anschlagschrauben) verändern Sie den
Durchlassquerschnitt im Vergaser, bis alle Manometer den gleichen Wert anzeigen.
|
|
Ist nach der Synchronisation der Leerlauf zu niedrig oder zu hoch so stelle man die Leerlaufdrehzahl mit der zentralen Justierschraube ein.
| |
Bei Vergaseranlagen, deren Drosselklappen bzw. Gasschieber
mit einem Seilzug betätigt werden, vergewissere man sich zuerst dass Spiel im Seilzug an allen Vergasern vorhanden ist; es ist vorerst
unwichtig, wie groß dieses Spiel ist.
An den Drosselklappen-Anschlagschrauben bzw. Gasschieber-Anschlagschrauben stelle man nun an allen Vergasern den gleichen Durchlassquerschnitt ein.
Die Manometer zeigen dann den gleichen Wert an.
Als nächstes wird das Spiel im Seilzug eingestellt. Dazu erhöhe man ganz leicht die Leerlaufdrehzahl, so dass das Spiel im Seilzug aufgebraucht wird. Der Seilzug, der das kleinste Spiel aufweist, wird als erster die
Drosselklappe auslenken. Sie erkennen diesen Vergaser am Absinken der Anzeigennadel des dazugehörigen Manometers. Indem sich die Drosselklappe öffnet,
kann Luft nachströmen und der Unterdruck im Vergaser verringert sich. Durch Verdrehen der Gaszugeinstellschrauben können Sie an jedem Vergaser das
gleiche Spiel im Seilzug einstellen.
Das Einschrauben der Adapter in schlecht zugängliche Gewinde lässt sich auf folgende Weise erleichtern: Stecken sie den Adapter in den Schlauch und drehen Sie damit den Adapter ein. Bitte nicht mit einem Werkzeug anziehen, die O-Ringe könnten sonst Schaden nehmen.
|
An einer BMW R 1200 wird exemplarisch die Vorgehensweise erläutert:
Die Vergasereinheit besteht aus
- Drosselklappe (DK). Sie muss immer mindestens einen Spalt weit geöffnet sein, andernfalls läuft der Motor nicht.
- Leerlaufanpassungssystem (Bypass), wird reguliert durch Leerlaufregulierschraube oder durch Leerlaufstepper ISS=Idle Spedd Stepper. Dieses System ist notwendig, um dem Verbrennungsraum in kaltem Zustand mehr Benzin/Luftgemisch zuzuführen
- Anschlagschraube der Drosselklappe
- Gaszug mit seinen Einstellschrauben für das Seilzugspiel
Ein paar grundsätzliche Überlegungen vorweg: der Motor sollte warm gelaufen sein, ansonsten arbeitet der Leerlaufstepper und verfälscht das Messergebnis.
Bei Abschaltung der Zündung fährt der ISS in seine Ruhelage zurück, wenn man dann die Stromzufuhr durch Abziehen des Steckers unterbricht kann man davon ausgehen, dass der ISS bei Wiederstart des Motors nicht arbeitet und somit das Messergebnis auch nicht beeinflusst.
Um auszuschließen, dass der ISS trotz abgezogenem Stecker aktiv ist und das Messergebnis verfälscht, sollte dieser ausgebaut werden und die Öffnung mit Plastilin o.ä. verschlossen werden.
Die Seilzüge dürfen auf keinen Fall gespannt sein da sie ansonsten die Drosselklappen aus ihrer Ruhelage auslenken, genau die Ruhelage soll aber synchronisiert werden. Also an beiden Seilzügen ausreichend Spiel einstellen.
Die in der Regel mit einem roten Sicherungslack gesicherten Drosselklappenanschlagschrauben so weit verdrehen, bis sich an beiden Manometern derselbe Unterdruck einstellt und gleichzeitig die Leerlaufdrehzahl im korrekten Bereich liegt.
Es soll nicht unerwähnt bleiben dass unter Umständen Gewährleistungsbestimmungen bei Aufbrechen des Siegels tangiert werden.
Als Letztes wird nun das Spiel in den Seilzügen justiert. Dazu öffnet man den Gasgriff soweit bis der Seilzug mit dem geringsten Spiel als erster seine Drosselklappe öffnet. Sie erkennen diese Drosseklappe daran dass sich der Zeiger des dort angeschlossenen Manometers im Uhrzeigersinn bewegt.
Da sich die Drosselklappe öffnet kann Luft aus dem Luftfilter nachströmen, der Unterdruck sinkt im Vergleich zu dem Unterdruck im gegenüberliegenden Ansaugkanal (dort müsste konsequenterweise der Unterdruck leicht ansteigen
|
Besonderheit beim Synchronisieren von Weber-Doppelvergaseranlagen:
Kunden stehen des öfteren vor folgender Frage: jeweils zwei Drosselklappen sind auf einer Drosselklappenwelle aufgenietet, können somit nicht zueinander synchronisiert werden. Warum ist es dennoch sinnvoll, bei einer Anlage mit zwei Doppelvergaser vier Manometer einzusetzen?
Nachstehende Tabelle soll diese Problematik vereinfacht darstellen. Der Theoretiker wird einwenden, man könne ja zuerst die Unterdruckwerte von DK 1 und DK 2 notieren, dann die Unterdruckwerte von DK 3 und DK 4.
Der Praktiker wird diese Vorgehensweise in Frage stellen, alleine schon weil er weiß, dass sich die Unterdruckwerte fortlaufend ändern da die Leerlaufdrehzahl nicht konstant bleibt.
Drosselklappen 1 und 2 sitzen auf einer Welle, können somit nicht zueinander synchronisiert werden.
Drosselklappen 3 und 4 sitzen auf einer Welle, können somit ebenfalls nicht zueinander synchronisiert werden.
Welle von DK 1 und DK 2 kann mit Welle von DK 3 und DK 4 über eine Justierschraube synchronisiert werden.
Wenn Sie einen Synchrontester mit zwei Manometer an DK 2 und DK 3 anschließen und nun entscheiden, DK 2 an DK 3 anzugleichen so werden Sie die Maximaldifferenz im System von 0,01 bar auf 0,02 bar erhöhen.
Besser wäre es gewesen, den Fehler zwischen DK 2 und DK 3 bei 0,01 bar zu belassen. Bei Anschluß von 4 Manometern an allen vier Drosselklappen hätten Sie dies sofort erkannt.
|